Kryptowährungen sind so gefragt wie nie: Anfang 2021 kostet ein Bitcoin so viel wie ein neues Auto. Seit 2009 ist ein einzelner Coin um 52.700 % im Wert gestiegen. Alleine im letzten Jahr hätte man 421 % Rendite mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen wie Ethereum oder Cardano erzielen können.
Mittlerweile investieren auch Prominente wie der Tesla-Chef Elon Musk oder der Rapper Snoop Dogg in Kryptowährungen. Tesla hält Bitcoin im Wert von 1,5 Mrd. € und Musk denkt sogar laut darüber nach, das gesamte Firmenvermögen in digitale Währungen umzuwandeln. Doch kann man mit Bitcoin nach wie vor Geld verdienen und eventuell sogar finanzielle Engpässe überbrücken?
In Deutschland steigt die Zahl der Verschuldeten immer weiter an. Mit 2,9 Mio. Arbeitslosen liegt der Anteil an arbeitslosen Deutschen bei 6,3 % – ein Höchstwert. Gerade die Corona-Pandemie hat zu einer weiteren Zuspitzung der Situation stark beigetragen. In dieser Zeit sind viele Menschen auf der Suche nach alternativen Möglichkeiten, Geld zu verdienen und ihr Erspartes anzulegen, um es vor dem Wertverlust zu schützen.
Sind Bitcoins eine geeignete Wertanlage?
Das Erzeugen der Bitcoins nennt man „Mining“, viele Investoren sprechen von langfristigen Optionen und die Anzahl an erzeugbaren Bitcoins ist mit 21 Mio begrenzt – ist Bitcoin deshalb das neue „Gold im Internet“? Bitcoin wollte anfänglich ein revolutionäres und anonymes Zahlungsmittel sein. Zum jetzigen Zeitpunkt erscheinen Bitcoins und andere Kryptowährungen aber eher wie ein Spekulationsobjekt und kein Zahlungsmittel oder gar eine Währung. Im Gegensatz zu Edelmetallen unterliegen die Kryptowährungen jedoch einer starken Schwankung und der ganze Markt weist eine hohe Volatilität auf. Gewinne und Verluste von über 20 % an nur einem einzigen Tag sind, je nach Währung, durchaus realistisch. Der Kurs ist zwar in den letzten Jahren stark gestiegen, die großen Unsicherheiten haben jedoch viele, insbesondere Kleinanleger, unter Stress gesetzt, wodurch sie ihre Coins zu einem billigeren Preis verkauft haben, als sie dafür bezahlt hatten.
Wie kommt dieser Preis zustande?
Für eine digitale Währung erscheinen 40.000 € für einige Skeptiker als übertrieben hoch. Bitcoin ist immer noch kein etabliertes aber dafür ein komplexes Finanzprodukt. Unternehmen und institutionelle Anleger, die eine hohe Renditechance sehen, haben jedoch jetzt schon ein starkes Interesse an der Währung. Der größte online Bezahldienst PayPal will zum Beispiel seinen Kunden die Bezahlung mit digitalen Währungen ermöglichen. Viele Finanzanalysten und Strategen sehen den Wert eines einzelnen Bitcoins bei 100 000 €. Wenn der Hype so weitergeht wie bisher, ist sogar ein deutlich höherer Wert möglich. Die Währung lockt immer mehr Privatanleger an, die sich durch attraktive Wachstumszahlen angezogen fühlen, Geld in eine Kryptowährung wie Bitcoin oder Ethereum zu investieren. Bei jedem neuen Kursrekord steigen einige Investoren mit Gewinn aus, noch viel mehr kommen aber neu dazu und der Preis für die digitalen Münzen steigt weiter an.
Mit Bitcoin durch die (persönliche) Krise?
Viele Menschen fragen sich, wie sie mit digitalen Währungen Geld verdienen können und in welche sie investieren sollten. Bei über 1000 Coins und Tokens ist es nicht mehr so einfach, den Überblick zu bewahren. Man unterscheidet zwischen zwei Methoden bei der Anlage in Bitcoin und Co.
„Buy and Hold“- also die „Kaufen und Halten“-Strategie ist eine davon. Wer aber in kurzer Zeit höhere Gewinne erzielen will, wird Bitcoin Trader. Man versucht möglichst günstig einzukaufen und verkauft dann, wenn der Kurs ein wenig steigt. Mit dem neuen Geld kann man dann, wenn Bitcoins wieder günstiger sind, erneut einsteigen und so wird es immer weitergeführt.
Mittlerweile gibt es auch eine Vielzahl an Robotern und Algorithmen, die dieses Trading automatisiert übernehmen. Diese reagieren auf kleinste Kursschwankungen automatisch und handeln rational mit der digitalen Währung. Innerhalb einer Sekunde wir hier teilweise dutzende Male gekauft und verkauft. Gute Programme erzielen hier am Tag Gewinne von bis zu 50 %.
Trotz der hohen Gewinnmöglichkeiten ist und bleibt Bitcoin eine sehr riskante und hoch spekulative Anlage. Wer langfristig Geld verdienen möchte, sollte sich definitiv etwas anderes überlegen. Wer nicht viel Geld zur Verfügung hat, sollte nur einen sehr geringen Teil seines Portfolios in diese volatilen digitalen Währungen investieren, da die Gefahr des Verlustes beim falschen Handeln einfach viel zu hoch ist.